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Pro-Aging statt Anti-Aging: gemeinsam mit den Grünen Alten

Wieso für eine andere Alterskultur benötigen

Die heutige Gesellschaft ist geprägt von einem starken Fokus auf Jugendlichkeit. „Anti-Aging“ ist zum Schlagwort geworden, nicht nur in der Kosmetikindustrie, sondern auch in unserer Art zu denken. Doch was passiert, wenn wir Altern als etwas betrachten, das verhindert oder bekämpft werden muss?

Christa Markl-Vieto, Vorsitzende der Grünen Alten, setzt sich für ein radikal anderes Altersbild ein: Pro-Aging statt Anti-Aging. In unserem Gespräch betont sie: „Ageismus ist eine Kampfansage an das eigene spätere Ich.“ Doch wie können wir diese tief verwurzelten Denkweisen verändern?

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Wieso Pro-Aging der bessere Ansatz ist

Pro-Aging bedeutet, das Alter nicht als Defizit, sondern als eine wertvolle Lebensphase zu betrachten. Es geht darum, die Stärken des Alters zu erkennen: Erfahrung, Gelassenheit, Perspektivwechsel.

  • Gesellschaftliche Teilhabe: Ältere Menschen sind nicht „weg vom Fenster“, sondern haben wertvolle Kompetenzen und Ideen.
  • Vielfalt der Altersbilder: Jeder altert anders. Es gibt kein „richtiges“ oder „falsches“ Altern.
  • Selbstbestimmung bis ins hohe Alter: Altersfreundliche Strukturen können dazu beitragen, dass Menschen so lange wie möglich eigenständig leben können.

Was sich politisch ändern muss

Christa Markl-Vieto macht deutlich, dass Altersdiskriminierung nicht nur ein kulturelles, sondern auch ein politisches Problem ist. Die Grünen Alten fordern unter anderem:

  • Eine UN-Konvention gegen Altersdiskriminierung, um rechtliche Verbindlichkeit zu schaffen.
  • Bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege, damit ein würdevolles Altern möglich wird.
  • Neue Wohnformen, die generationenübergreifendes Leben erleichtern.

„Wir brauchen einen Perspektivwechsel: Altern darf nicht als Belastung, sondern muss als Chance verstanden werden,“ sagt sie.

Was wir selbst tun können

Neben politischen und gesellschaftlichen Veränderungen beginnt ein neues Altersbild auch im eigenen Denken und Handeln:

  1. Sprache hinterfragen: Statt „du siehst aber jung aus“ lieber „du wirkst voller Leben“ sagen.
  2. Intergenerationellen Austausch suchen: Gemeinsame Projekte zwischen Jung und Alt fördern.
  3. Altersfreundliche Strukturen unterstützen: Sich für barrierefreien Wohnraum und Mobilitätskonzepte einsetzen.

Fazit: Altern ist kein Mangel, sondern eine Bereicherung

Ein Pro-Aging-Ansatz bedeutet nicht, die Herausforderungen des Alters zu ignorieren. Es bedeutet, sie aktiv zu gestalten. Anstatt gegen das Alter anzukämpfen, sollten wir es bewusst annehmen und die Gesellschaft darauf vorbereiten, dass Altern ein integraler Bestandteil des Lebens ist.

Zum Weiterlesen:

Hier geht es zur Episode mit der AG 60 Plus der SPD mit Lothar Binding