Wie Sie Ihre Erfahrung und Weisheit für soziales Engagement sinnvoll einsetzen
Inhalt
Was ist soziales Engagement?
Soziales Engagement bezeichnet den freiwilligen und unentgeltlichen Einsatz für das Wohl anderer Menschen oder für gesellschaftlich bedeutsame Zwecke. Es umfasst eine Vielzahl von Aktivitäten, die darauf abzielen, das soziale Miteinander zu stärken und positive Veränderungen in der Gesellschaft zu bewirken. Besonders im Alter kann soziales Engagement eine bedeutende Rolle spielen, indem es Senioren ermöglicht, ihre Lebensweisheit und Erfahrungen gewinnbringend einzusetzen und gleichzeitig neue soziale Kontakte zu knüpfen.
Gelingendes Älterwerden ist von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Darüber ist mehr im folgenden Beitrag zu lesen: 10 Tipps für die dritte Lebensphase.
Ein Faktor ist die Generativität, wie Pasqualina Perrig-Chiello es nennt. Generativität bezeichnet das Ausrichten des Lebensinteresses auf die nachfolgende Generation. Das Bestreben, etwas zu schaffen, das die eigene Existenz überlebt, und der Wunsch, für andere Menschen von Bedeutung zu sein, haben für Personen in der dritten Lebensphase einen hohen sinnstiftenden Charakter. Generativität erleichtert das Akzeptieren des bisherigen Lebens und gilt als Voraussetzung zur Erlangung einer Ich-Integrität im höheren Alter (Erikson, 1973; Perrig-Chiello, 2008). Somit leistet soziales Engagement auch einen Beitrag zur Generativität und damit zu mehr Sinn beim Älterwerden.
Überhaupt trägt soziales Engagement erheblich zu einer funktionierenden Gesellschaft bei. Dabei spielen die über 65-jährigen Menschen eine zentrale Rolle, wie folgende Grafik aus einer Befragung zeigt:
Quelle: Grafik: ehrenamtliches Engagement der SeniorInnen /Quelle: Edwards
Welche Formen des sozialen Engagements gibt es?
Soziales Engagement kann auf vielfältige Weise gelebt werden und bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich für das Wohl anderer und die Gesellschaft einzusetzen. Ob im Umweltschutz, in der Unterstützung von benachteiligten Gruppen oder in der Mitarbeit bei karitativen Projekten – die Formen des sozialen Engagements sind so vielfältig wie die Menschen, die sich engagieren. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Bereiche vorgestellt, in denen Sie Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen sinnvoll einbringen können.
Umweltschutz und Naturschutz
Umweltschutz und Naturschutz sind essenzielle Bereiche des sozialen Engagements. Senioren können hier durch das Pflanzen von Bäumen, die Pflege von Grünflächen oder die Teilnahme an Aufräumaktionen einen wichtigen Beitrag leisten. Der Einsatz für die Natur erlaubt zudem, sich körperlich zu betätigen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen.
Tierschutz und Pflege von Tieren
Der Tierschutz ist ein weiterer Bereich, in dem sich Senioren engagieren können. Dies kann die Mitarbeit in Tierheimen, die Pflege von Tieren oder die Unterstützung von Tierschutzprojekten umfassen. Der Umgang mit Tieren hat oft eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden und kann zudem Einsamkeit entgegenwirken.
Inklusionsprojekte
Inklusionsprojekte zielen darauf ab, Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft zu integrieren und ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Senioren können hierbei beispielsweise durch die Unterstützung von Sport- und Freizeitaktivitäten oder durch Mentoring-Programme einen wertvollen Beitrag leisten.
Menschenrechtsprojekte und humanitäre Hilfe
Im Bereich der Menschenrechte und der humanitären Hilfe können Senioren sich für die Wahrung und Förderung der Menschenrechte einsetzen. Dies kann die Unterstützung von Flüchtlingen, die Mitarbeit bei humanitären Organisationen oder die Aufklärungsarbeit über Menschenrechtsverletzungen umfassen.
Mitarbeit bei karitativen Einrichtungen
Karitative Einrichtungen wie die Tafeln, Kleiderkammern oder Suppenküchen sind auf freiwillige Helfer angewiesen. Senioren können hier durch die Ausgabe von Lebensmitteln, das Sortieren von Kleiderspenden oder die Unterstützung bei der Essensausgabe einen wichtigen Beitrag leisten.
Altenbetreuung / Altenheim
Die Altenbetreuung erlaubt Senioren, sich für ihre Altersgenossen einzusetzen. Dies kann durch Besuchsdienste, die Organisation von Freizeitaktivitäten oder die Unterstützung bei Alltagsaufgaben geschehen. Solche Tätigkeiten fördern nicht nur das Wohlbefinden der betreuten Personen, sondern auch das eigene.
Projekte für Kinder und Jugendliche
Senioren können ihre Lebenserfahrung auch an jüngere Generationen weitergeben, sei es durch Nachhilfe, Mentoring-Programme oder die Organisation von Freizeitaktivitäten. Der intergenerationelle Austausch fördert das Verständnis zwischen den Generationen und bereichert beide Seiten.
Was bringt soziales Engagement im Alter?
Soziales Engagement im Alter hat zahlreiche Vorteile. Es bietet die Möglichkeit, aktiv zu bleiben, neue soziale Kontakte zu knüpfen und das Gefühl der eigenen Nützlichkeit zu stärken. Zudem kann es helfen, Einsamkeit vorzubeugen und das eigene Wohlbefinden zu steigern. Durch den Einsatz für andere erfahren Senioren oft eine tiefe Zufriedenheit und Lebensfreude, die sich positiv auf die psychische und physische Gesundheit auswirken kann.
Was gibt es für soziale Projekte?
Inzwischen gibt es in vielen Städten und Kreisen Freiwilligenagenturen (Link zur Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e. V.), die Menschen – egal welches Alter – dabei unterstützen, Angebote für ehrenamtliche Tätigkeiten zu finden. Zudem bieten diese Agenturen Qualifizierungskurse an, um sich auf das soziale Ehrenamt vorzubereiten.
Bekannte Projekte und ihre Bedeutung
Ein sehr bekanntes Projekt ist das SOS-Kinderdorf, das weltweit Kinder in Not unterstützt und ihnen ein sicheres Zuhause bietet. Ich selbst bin im SOS-Kinderdorf aufgewachsen und kann bestätigen, dass dort eine professionelle Arbeit gemacht wird, die auch Ehrenamtlichen vielfältige Möglichkeiten bietet. Auch Organisationen wie das Rote Kreuz oder Amnesty International sind weitverbreitet und bieten vielfältige Möglichkeiten für soziales Engagement.
Bedeutung von lokalen Projekten
Neben den großen internationalen Organisationen sind auch lokale Projekte von großer Bedeutung. Diese können auf die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Gemeinschaft eingehen und bieten oft direkte und persönliche Unterstützung. Senioren können sich hier gezielt für die Belange ihrer unmittelbaren Umgebung einsetzen und so einen direkten Beitrag zur Verbesserung ihres Lebensumfeldes leisten. Außerdem gelingt es darüber, mehr in dem eigenen Sozialraum aktiv zu werden und neue Menschen kennenzulernen. So engagiere ich mich z. B. als Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins und leiste damit einen förderlichen Beitrag für meinen Lebensort und lerne als Zugezogener mehr Menschen kennen. Dies unterstützt meine Integration.
Bedeutung des sozialen Engagements für die Gesellschaft
Warum ist es wichtig, sich sozial zu engagieren?
Soziales Engagement ist wichtig, weil es die Solidarität und den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärkt. Es trägt dazu bei, soziale Ungleichheiten zu verringern und benachteiligten Gruppen Unterstützung und Chancen zu bieten. Durch den freiwilligen Einsatz vieler Menschen können Ressourcen mobilisiert und gesellschaftliche Herausforderungen effektiver bewältigt werden.
Warum ist soziales Engagement wichtig für die Gesellschaft?
Für die Gesellschaft insgesamt bedeutet soziales Engagement eine Bereicherung. Es fördert den sozialen Frieden, schafft Netzwerke der Unterstützung und trägt zur Lösung sozialer Probleme bei. Ferner fördert es die Werte von Mitgefühl, Verantwortung und Gemeinschaftssinn, die für eine gesunde und stabile Gesellschaft unerlässlich sind.
Soziales Engagement von Unternehmen
Was ist Corporate Social Responsibility?
Corporate Social Responsibility (CSR) bezeichnet das gesellschaftliche Engagement von Unternehmen. Es umfasst Maßnahmen, mit denen Unternehmen ihre soziale Verantwortung wahrnehmen und zum Gemeinwohl beitragen. Dies kann durch Spenden, Sponsoring, die Durchführung von sozialen Projekten oder die Schaffung von nachhaltigen Arbeitsbedingungen geschehen.
Beispiele erfolgreicher Projekte
Ernst & Young (EY) hat in Zusammenarbeit mit der Organisation Life Terra ein bedeutendes CSR-Projekt ins Leben gerufen, das sich auf die Wiederaufforstung und den Kampf gegen den Klimawandel konzentriert. Im Rahmen dieses Projekts verpflichtet sich EY, für jeden Mitarbeiter in den Niederlanden einen Baum zu pflanzen, was insgesamt über 5.000 Bäume bedeutet. Die Zusammenarbeit begann im Jahr 2021 und ist Teil von EY’s umfassenderen Bemühungen, bis 2025 klimaneutral zu werden.
Auch die Bayer AG engagiert sich sozial, insbesondere durch ihre „Bayer Cares Foundation“. Diese Stiftung unterstützt Projekte, die darauf abzielen, die Lebensbedingungen in benachteiligten Gemeinden zu verbessern. Ein Beispiel ist das Ehrenamtsprogramm, in dem Bayer-Mitarbeiter ermutigt werden, sich in sozialen Projekten in ihren Gemeinden zu engagieren. Die Stiftung bietet finanzielle Unterstützung für diese ehrenamtlichen Projekte und trägt so zu positiven sozialen Veränderungen bei.
Solche Projekte zeigen, wie Unternehmen ihre Ressourcen und ihren Einfluss nutzen können, um positive gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken.
So startest Du Dein soziales Engagement im Alter
Ausloten der eigenen Interessen und Fähigkeiten
Bevor Sie sich sozial engagieren, ist es wichtig, Ihre eigenen Interessen und Fähigkeiten zu identifizieren. Überlegen Sie, welche Tätigkeiten Ihnen Freude bereiten und in welchen Bereichen Sie Ihre Erfahrungen und Talente einbringen können. Dies kann Ihnen helfen, ein Engagement zu finden, das zu Ihnen passt und Ihnen langfristig Freude bereitet. Wer seinen Fähigkeiten und Talente genauer auf die Spur kommen will, sei die Methode des Lebensteppichs empfohlen. Darüber habe ich einen Podcast mit Thomas Oetzmann dem Entwickler der Methode gemacht. Hier zu hören:
Abschätzen des Zeitaufwands
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die realistische Einschätzung des Zeitaufwands, den Sie für Ihr Engagement aufbringen können. Überlegen Sie, wie viel Zeit Sie wöchentlich oder monatlich investieren möchten und ob Sie sich lieber regelmäßig oder projektbezogen engagieren möchten.
Was sind meine Erwartungen?
Reflektieren Sie Ihre Erwartungen an das soziale Engagement. Möchten Sie neue Menschen kennenlernen, Ihre Fähigkeiten weiterentwickeln oder einfach nur etwas Gutes tun? Klare Erwartungen helfen Ihnen, das passende Projekt zu finden und Enttäuschungen zu vermeiden.
Recherche nach passenden Projekten
Nutzen Sie verschiedene Quellen, um nach passenden Projekten zu suchen. Dies können lokale Zeitungen, Online-Plattformen oder Empfehlungen von Freunden und Bekannten sein. Viele Organisationen bieten auch Informationsveranstaltungen an, bei denen Sie sich über die Möglichkeiten des Engagements informieren können.
Wie wird soziales Engagement in verschiedenen Ländern und Kulturen wahrgenommen und umgesetzt?
Wahrnehmung und Umsetzung in verschiedenen Kulturen
Soziales Engagement wird in verschiedenen Ländern und Kulturen unterschiedlich wahrgenommen und umgesetzt. In vielen asiatischen Ländern ist der Gemeinsinn stark ausgeprägt, und ehrenamtliche Tätigkeiten werden oft als Selbstverständlichkeit betrachtet. In westlichen Ländern hingegen spielt der Aspekt der individuellen Freiwilligkeit eine größere Rolle. Unabhängig von kulturellen Unterschieden zeigt sich jedoch weltweit, dass soziales Engagement einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und das Wohlbefinden der Engagierten hat.
Wie wird soziales Engagement in verschiedenen Ländern und Kulturen wahrgenommen und umgesetzt?
Wahrnehmung und Umsetzung in verschiedenen Kulturen
Soziales Engagement wird in verschiedenen Ländern und Kulturen unterschiedlich wahrgenommen und umgesetzt, was tief in den jeweiligen historischen, kulturellen und sozialen Kontexten verwurzelt ist. Diese Unterschiede beeinflussen nicht nur die Arten des Engagements, sondern auch die Motivation der Menschen, sich zu beteiligen.
Asien: Kollektivismus und Gemeinsinn
In vielen asiatischen Kulturen, insbesondere in Ländern wie Japan, China und Südkorea, spielt der Gemeinsinn eine zentrale Rolle. Diese Gesellschaften sind oft kollektivistisch geprägt, was bedeutet, dass das Wohl der Gemeinschaft häufig über das des Einzelnen gestellt wird. Soziales Engagement wird hier als Teil der gesellschaftlichen Pflicht angesehen und ist stark in den Alltag integriert.
In Japan zum Beispiel gibt es den Begriff „Giri“, der die moralische Verpflichtung beschreibt, anderen zu helfen. Freiwilligenarbeit ist in Schulen, Unternehmen und Nachbarschaften weitverbreitet. Ältere Menschen engagieren sich häufig in lokalen Gemeinschaftsprojekten oder unterstützen jüngere Generationen durch Mentorenschaften.
In China hat die Regierung in den vergangenen Jahren verstärkt Programme zur Förderung des freiwilligen Engagements eingeführt. Traditionelle Werte wie „Ren“ (Menschlichkeit) und „Yi“ (Gerechtigkeit) spielen eine wichtige Rolle bei der Motivation der Menschen, sich zu engagieren. Ehrenamtliche Arbeit in Bereichen wie Umweltschutz, Katastrophenhilfe und Bildung ist weitverbreitet und wird gesellschaftlich hochgeschätzt.
Westliche Länder: Individuelle Freiwilligkeit und Organisationen
In westlichen Ländern, insbesondere in Europa und Nordamerika, ist das Konzept der individuellen Freiwilligkeit stärker ausgeprägt. Hier spielt der persönliche Wunsch, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, eine größere Rolle. Soziales Engagement wird oft als Ausdruck persönlicher Werte und Überzeugungen gesehen und weniger als gesellschaftliche Verpflichtung.
In den USA zum Beispiel ist die Tradition des freiwilligen Engagements tief verwurzelt. Organisationen wie Habitat for Humanity oder das Peace Corps bieten vielfältige Möglichkeiten für Menschen jeden Alters, sich zu engagieren. Freiwilligenarbeit wird häufig durch steuerliche Anreize und Anerkennung in der Gemeinschaft gefördert.
In Europa gibt es ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten für soziales Engagement, unterstützt durch ein dichtes Netz von Non-Profit-Organisationen und sozialen Projekten.
Länder wie Deutschland, Großbritannien und die Niederlande haben lange Traditionen des Ehrenamts, die durch nationale Freiwilligendienste und lokale Initiativen unterstützt werden. In diesen Ländern wird das soziale Engagement oft als Teil der persönlichen Entwicklung und als Möglichkeit zur gesellschaftlichen Mitgestaltung betrachtet.
Afrika: Gemeinschaftlicher Zusammenhalt und Unterstützung
In vielen afrikanischen Kulturen ist soziales Engagement eng mit traditionellen Gemeinschaftsstrukturen verbunden. Der gemeinschaftliche Zusammenhalt ist stark ausgeprägt, und es gibt eine lange Tradition der gegenseitigen Hilfe und Unterstützung.
In Ländern wie Kenia oder Südafrika spielen kirchliche und religiöse Organisationen eine zentrale Rolle im sozialen Engagement. Viele Projekte konzentrieren sich auf die Unterstützung von Waisen, Bildungsinitiativen und Gesundheitsversorgung. Die Beteiligung der älteren Generation ist besonders wichtig, da sie oft als Hüter von Wissen und Kultur fungieren und ihre Erfahrungen an jüngere Generationen weitergeben.
Lateinamerika: Solidarität und soziale Bewegungen
In Lateinamerika ist soziales Engagement häufig mit sozialen Bewegungen und dem Kampf für Gerechtigkeit und Menschenrechte verbunden. Die Geschichte vieler Länder ist geprägt von Ungleichheit und sozialen Konflikten, was zu einem starken Bewusstsein für Solidarität und gemeinschaftliches Handeln geführt hat.
In Brasilien oder Argentinien engagieren sich viele Menschen in Basisorganisationen, die sich für soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz und die Rechte indigener Völker einsetzen. Senioren spielen oft eine aktive Rolle in diesen Bewegungen, indem sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen in die Gemeinschaft einbringen und jüngere Aktivisten unterstützen.
Naher Osten: Wohltätigkeit und religiöse Verpflichtung
Im Nahen Osten spielt Wohltätigkeit, oft motiviert durch religiöse Verpflichtungen, eine bedeutende Rolle im sozialen Engagement. In islamischen Kulturen ist die „Zakat“, eine der fünf Säulen des Islam, eine Form der Almosensteuer, die zur Unterstützung Bedürftiger verwendet wird. Diese Tradition fördert das Bewusstsein für soziale Verantwortung und Nächstenliebe.
In Ländern wie Ägypten oder den Vereinigten Arabischen Emiraten sind viele soziale Projekte auf die Unterstützung von Waisen, Flüchtlingen und Armen ausgerichtet. Religiöse und kulturelle Werte fördern hier das soziale Engagement und die Bereitschaft, anderen zu helfen.
Unabhängig von den kulturellen Unterschieden zeigt sich weltweit, dass soziales Engagement einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und das Wohlbefinden der Engagierten hat. Es fördert den sozialen Zusammenhalt, schafft Netzwerke der Unterstützung und trägt zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen bei. Durch den Austausch und das Lernen voneinander können verschiedene Kulturen ihre Ansätze zum sozialen Engagement weiterentwickeln und gemeinsam eine bessere Welt schaffen.
Insgesamt bietet soziales Engagement im Alter vielfältige Möglichkeiten, die eigene Erfahrung und Weisheit sinnvoll einzusetzen, neue soziale Kontakte zu knüpfen und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Durch die Identifizierung der eigenen Interessen, die realistische Einschätzung des Zeitaufwands und die sorgfältige Auswahl geeigneter Projekte können Senioren eine erfüllende und bereichernde Tätigkeit finden, die sowohl ihnen selbst als auch anderen zugutekommt.
Senior-Au-pair als Möglichkeit für soziales Engagement:
Für Menschen über 65, die ein Au-pair im Ausland machen möchten, gibt es tatsächlich einige Möglichkeiten, obwohl dies weniger verbreitet ist als bei jüngeren Menschen. Die Hauptidee hierbei ist, dass ältere Menschen, die gerne reisen und neue Kulturen kennenlernen möchten, als „Grandparent-Au-pairs“ oder „Senior-Au-pairs“ in Familien im Ausland leben und dabei die Rolle einer helfenden Hand im Haushalt übernehmen.
Möglichkeiten für Senior-Au-pair
- Grandparent-Au-pair-Programme: Diese Programme richten sich speziell an Senioren, die als Au-pair in einer Familie im Ausland leben möchten. Dabei können sie ihre Lebenserfahrung einbringen und gleichzeitig eine neue Kultur erleben. In diesen Programmen geht es oft weniger um intensive Kinderbetreuung, sondern mehr um leichtere Tätigkeiten im Haushalt, Unterstützung bei der Betreuung von Kindern und das Einbringen von Lebenserfahrung.
- Senior-Au-pair bei Work and Travel: Einige Organisationen ermöglichen auch Senioren, im Rahmen von Work and Travel Programmen als Au-pair tätig zu werden. Hier gibt es keine Altersgrenzen und die Programme sind oft flexibler gestaltet.
Deutsche Organisation zur Vermittlung von Senior-Au-pair
Granny Aupair: Diese Organisation ist speziell auf ältere Menschen ausgerichtet, die als Au-pair ins Ausland gehen möchten. Granny Aupair vermittelt weltweit an Familien, die sich über die Unterstützung einer erfahrenen Seniorin freuen.
Wichtige Aspekte
- Gesundheitszustand: Ältere Menschen sollten sicherstellen, dass sie gesundheitlich in der Lage sind, die Anforderungen eines Au-pair-Programms zu erfüllen.
- Flexibilität: Es ist wichtig, offen und flexibel zu sein, da die Aufgaben und die Umgebung in einem anderen Land sehr unterschiedlich sein können.
- Visum und Versicherung: Je nach Zielland können unterschiedliche Visumsbestimmungen gelten, und eine entsprechende Krankenversicherung ist unerlässlich.
Diese Möglichkeiten bieten älteren Menschen eine einzigartige Gelegenheit, ihre Lebenserfahrung und Fähigkeiten in einer neuen Umgebung einzusetzen, während sie gleichzeitig neue Kulturen kennenlernen und Teil einer internationalen Familie werden.
Bertram Kasper ist Podcaster, Blogger, Autor, Speaker, Altersstratege und wird gerne als Visionär in Sachen Älterwerden bezeichnet. Ihm ist es ein Anliegen, mit seinem Podcast, seinem Magazin und mit seinen Vorträgen einen differenzierten Blick auf das Älterwerden zu werfen.
Hier auf seiner Internetseite können Sie seinen Podcast hören, in seinem Magazin lesen und ihn für Vorträge buchen.