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Gelassen älter werden ist heute unser Thema. Wen wundert es. Dazu habe ich heute einen ganz besonderen Gast eingeladen. Pater Anselm Grün. Auch weil er ein Buch genau mit diesem Titel geschrieben hat und ein weiteres mit dem Titel „Die hohe Kunst des Älterwerdens“ jedoch im Besonderen, weil er selbst 76 Jahre alt ist und er aus seiner ganz eigenen Erfahrung zum Prozess des Älterwerdens viel beitragen kann.

Und es geht um Annehmen, Loslassen, Transzendenz und Glaube im Alter. Pater Anselm Grün ist er für viele Menschen – nicht nur im Alter –  ein Mentor oder ein gewisses Vorbild, sodass ich mich sehr auf unser Gespräch freue und hoffe, dass viele Menschen einige Inspirationen mitnehmen können. Herzlich willkommen Pater Anselm.

Im Einzelnen spreche ich mit ihm über folgende Aspekte beim gelassen älter werden:

  • Sie schreiben in „Die hohe Kunst des Älterwerdens“ „Der Sinn des Alters besteht nach C.G Jung daher darin, das Abnehmen der körperlichen und geistigen Kräfte anzunehmen und Blick nach innen zu lenken. In der Seele liegt der Reichtum des Menschen. Das Alter lädt uns ein, in uns hineinzuschauen und dort den Schatz der Erinnerungen und den inneren Reichtum zu entdecken, der in den vielen Bildern und Erfahrungen zum Ausdruck kommt“.
  • Was wollen Sie damit genau ausdrücken, wozu wollen Sie ältere Menschen bei dem Prozess des Älterwerdens ermutigen?
  • Und wie erleben Sie diesen Prozess der „Annahme“ und des „Nach innen Schauens“ ganz persönlich bei sich?
  • Die Studien zeigen, dass sich viele Menschen schon möglichst früh den „Ruhestand“ wünschen. Sie haben für sich einen ganz anderen Weg gewählt. Sie sind nach wie vor sehr aktiv, sowohl beim Schreiben, als auch bei Vorträgen und in der Begleitung von Menschen.  Wie erhalten Sie sich Ihre Energie, Ihre geistige Frische und Ihre besondere Zugewandtheit.
  • Sie sprechen bezogen auf den Prozess des Älterwerdens von Annehmen und von Loslassen. Zuvor haben wir schon über die Annahme gesprochen. Wie erleben Sie Ihren Prozess des Loslassens?
  • Kommen wir zum vielleicht „komplexesten“ Aspekt des Älterwerdens. Transzendieren aus dem Lateinischen „transcendere“ – hinübersteigen, überschreiten. Altern also als einen zutiefst spirituellen Weg! Besonders beeindruckt hat mich in diesem Zusammenhang vor allem zwei Ihrer Sätze: „Letztlich geht es im Transzendieren aber darum, sich in Gott hinein zu vergessen, sich vom unendlichen Schöpfergott zu öffnen und sich von ihm und in ihm getragen zu fühlen“ und zwei Seiten später: „Ich setze auf diese Karte. Ich traue der Bibel, ich traue der Liturgie, ich traue dem heiligen Augustinus, der heiligen Teresa von Avila.“
  • Wie würden Sie für sich persönlich den Prozess der Transzendenz beschreiben und welche Hinweise würden Sie gerne unseren Hörer:innen dazu geben?
  • Welche Wünsche haben Sie für Ihr weiteres Älterwerden?
  • Und vielleicht zum Abschluss: Was würden Sie sagen, sind die gesellschaftlichen Herausforderungen rund um das Älterwerden und was ist Ihre Vision einer Gesellschaft mit einer Kultur des Pro Agings?