Unsere Gesellschaft steht vor einem grundlegenden Wandel, der alle Lebensbereiche betrifft: der demografische Shift hin zu einer älteren, aber gleichzeitig aktiveren und vielseitigeren Bevölkerung.
Im Zentrum dieser Entwicklung stehen die Best Ager, auch bekannt als Silver Ager. Diese Menschen, meist im Alter zwischen 50 und 65 Jahren, brechen mit veralteten Altersklischees und gestalten ihre Lebensphase aktiv, selbstbewusst und inspirierend. Eine Studie des Rheingold-Instituts beschreibt sie als „lebenslustig, unverbindlich, selbstbejahend, emanzipiert, glücklich und selbstbestimmt“.
Patrick Boos, CEO der Witt-Gruppe, betont: „Die Best Ager sind im Aufbruch. Sie gestalten ihre dritte Lebensphase wie keine Generation vor ihnen.“
Aber was macht diese Lebensphase so besonders? Welche Herausforderungen und Chancen bietet sie? Und wie beeinflussen Best Ager den Arbeitsmarkt, die Konsumkultur und die Gesellschaft insgesamt?
Dieser Artikel beleuchtet in detaillierter Weise die Lebenswelt der Best Ager – mit Daten, Zitaten und praxisnahen Beispielen.
Inhalt
Was versteht man unter einem Best Ager?
Der Begriff „Best Ager“ beschreibt Menschen, die eine Lebensphase erreicht haben, in der sie sich von vielen früheren Verpflichtungen befreit fühlen. Karriere, Kindererziehung und andere Verantwortlichkeiten liegen oft hinter ihnen, während neue Freiheiten und Möglichkeiten auftauchen. Diese Generation sieht das Alter nicht als Hindernis, sondern als Gelegenheit zur persönlichen Entfaltung und Selbstverwirklichung.
Professor Eckart Hammer, Experte für soziale Gerontologie, beschreibt diese neue Haltung im Podcast „gelassen älter werden“ so: „Es ist nicht mehr wie früher, wo unser Großvater ein paar Jahre hatte, seine Briefmarken zu sortieren und dann abgetreten ist. Wir haben heute mit Anfang 60 noch 20, 25 gute Jahre vor uns. Da genügt es nicht, diese nur abzusitzen oder vor dem Fernseher zu verbringen.“
Hier geht es zum Podcast mit Prof. Hammer:
Auch persönliche Erfahrungen untermauern diese Entwicklung. Die 73-jährige Christiane schildert es im Podcast so: „Ich habe irgendwann den Bezug zu meinem chronologischen Alter verloren. Mit 35 dachte ich noch, mit 70 ist man alt. Heute kann ich das nicht mehr nachvollziehen.“
Hier der Podcast mit Christiane, Ernst, Thomas und mir:
Das zeigt: Best Ager definieren das Altern nicht als Einschränkung, sondern als eine Phase voller Möglichkeiten. Sie setzen dabei auf Aktivität, Kreativität und das bewusste Gestalten des eigenen Lebens. Die Balance zwischen Erreichtem und Neuem steht im Mittelpunkt.
Viele Best Ager sind Vorbilder für die Generationen nach ihnen. Sie brechen mit Stereotypen und zeigen, dass Altern nicht Stillstand bedeutet, sondern eine Chance, das Leben noch bewusster zu genießen. Durch ihre aktive Haltung tragen sie zur Veränderung gesellschaftlicher Normen bei und ebnen den Weg für ein neues Verständnis von Altern.
Wie alt sind Best Ager?
Best Ager sind typischerweise zwischen 50 und 65 Jahre alt. Sie gehören größtenteils zur Generation der Babyboomer, die zwischen 1946 und 1964 geboren wurden. Doch das kalendarische Alter ist längst nicht mehr entscheidend.
Viel wichtiger ist die innere Haltung: Best Ager zeichnen sich durch ihre Offenheit gegenüber Veränderungen und ihre Bereitschaft aus, Neues zu lernen und sich Herausforderungen zu stellen.
„Ich finde es cool, 60 zu werden“, sagte ich selbst einmal in einem Podcastgespräch. „Das geht einher mit einer gewissen Gelassenheit. Ich werde authentischer und muss nicht mehr irgendjemand sein.“
Auch Studien bestätigen diese Sichtweise. Die WITT-Gruppe untersuchte, wie Best Ager mit dem Altern umgehen, und fand heraus: „Es gibt eine viel größere Akzeptanz der Spuren des Älterwerdens“, erklärte Patrick Boos. „Das Bild einer attraktiven Mit-50er, Mit-60er-Frau hat sich grundlegend gewandelt. Es ist keine Frage des Aussehens allein, sondern der Ausstrahlung.“
Hier geht es zum Podcast mit Patrick Boos:
Die mentale Stärke der Best Ager
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die mentale Stärke dieser Generation. Best Ager sind oft belastbarer und ruhiger als jüngere Generationen. Sie haben gelernt, mit Krisen umzugehen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Diese innere Stabilität ist eine wichtige Grundlage, um neue Lebensziele zu entwickeln und Veränderungen zu akzeptieren. Dies macht es für sie auch leichter, das Älterwerden als eine Akzeptanzübung zu begreifen, so formuliere ich es öfter bei meinen Vorträgen. Oder auf andere Art formuliert, geht es darum, eine innere Ambivalenzkompetenz zu etablieren, die es möglich macht, mit den unterschiedlichen Anteilen in sich selbst umzugehen.
Wie sich das Selbstbild verändert?
Viele Best Ager erleben einen positiven Wandel ihres Selbstbilds. Das Alter wird nicht mehr als Defizit wahrgenommen, sondern als eine Zeit, in der man die eigenen Werte und Prioritäten neu ordnen kann. Diese Einstellung zeigt sich auch in Aussagen wie dieser: „Ich habe endlich Zeit für mich selbst und kann Dinge tun, die ich früher nie gemacht hätte.“
Besonders spannend ist, dass viele Best Ager ihre persönliche Weiterentwicklung gezielt in den Vordergrund stellen. Sie nehmen an Kursen teil, um neue Fähigkeiten zu erlernen, oder widmen sich kreativen Projekten, die sie zuvor nie in Angriff genommen hätten. Diese innere Haltung macht sie nicht nur zufriedener, sondern oft auch zu Vorbildern für die Generationen nach ihnen.
Für mich selbst war es bedeutsam mir mit dem Podcasten ein eigenes Lernprojekt für die dritte Lebensphase vorzunehmen.
Was kommt nach der Best Ager Generation?
Nach den Best Agern folgen die sogenannten „Active Seniors“ (65 – 75 Jahre) und später die „Golden Ager“ (75+ Jahre). Diese Lebensphasen sind geprägt von einer Mischung aus Reflexion, gesellschaftlicher Beteiligung und neuen Aktivitäten. Besonders bemerkenswert ist, wie fließend der Übergang zwischen diesen Generationen verläuft. Best Ager bereiten oft den Weg für die kommenden Lebensphasen und schaffen dabei neue Vorbilder.
„Die Herausforderung ist, dass wir keine Vorbilder haben“, erklärte Professor Hammer. „Wir müssen selbst Pioniere unseres Älterwerdens sein. Unsere Eltern hatten dieses lange Leben nach der Rente nicht. Wir betreten Neuland und gestalten es aktiv.“
Oder anders ausgedrückt, sind wir selbst die Pionierinnen und Pioniere unseres eigenen Älterwerdens. Wir erschließen uns aktiv die Jahre, in denen wir länger leben als bisher alle Generationen vor uns.
Die Rolle der Active Seniors
Active Seniors, Menschen zwischen 65 und 75 Jahren, prägen unsere Gesellschaft durch ihre aktive und engagierte Lebensweise. Viele von ihnen bleiben beruflich aktiv, sei es in Teilzeit, als Berater:innen oder in ehrenamtlichen Projekten, wo sie ihre Erfahrung einbringen und als Mentor:innen jüngere Generationen unterstützen. Ihr Engagement stärkt nicht nur Unternehmen und Organisationen, sondern schafft auch einen bereichernden Austausch zwischen den Generationen.
Neben ihrer beruflichen oder ehrenamtlichen Tätigkeit legen Active Seniors großen Wert auf ihre Gesundheit. Sie nehmen an Aktivitäten wie Wandern, Yoga oder Nordic Walking teil und achten auf eine bewusste Ernährung sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Diese bewusste Lebensweise trägt dazu bei, ihre körperliche und geistige Fitness zu erhalten. Auch Bildung spielt eine zentrale Rolle: Viele nutzen ihre freie Zeit, um neue Fähigkeiten zu erlernen oder an Kursen teilzunehmen, was nicht nur der Selbstverwirklichung, sondern auch der kognitiven Gesundheit dient.
Active Seniors sind wichtige Stützen der Gesellschaft. Sie engagieren sich in Familien, unterstützen Enkelkinder oder helfen in der Nachbarschaft. Gleichzeitig sind sie als Konsument:innen eine bedeutende Zielgruppe, deren Ansprüche Märkte wie Reisen, Gesundheitsprodukte und Freizeitangebote prägen. Mit ihrem aktiven und bewussten Lebensstil inspirieren sie andere Generationen und zeigen, dass das Leben nach 65 neue Chancen und Möglichkeiten eröffnet.
Golden Ager – Die späten Jahre neu denken
Golden Ager, Menschen im Alter von über 75 Jahren, befinden sich in einer Lebensphase, die von Reflexion, aber auch von Neuem Tatendrang geprägt ist. Diese Generation schaut nicht nur auf ihr Leben zurück, sondern nimmt weiterhin aktiv daran teil. Viele nutzen ihre langjährige Erfahrung, um etwas zurückzugeben – sei es in der Familie, in ehrenamtlichen Tätigkeiten oder durch kulturelle und kreative Projekte. Sie tragen dazu bei, ihre Gemeinschaft zu stärken, und schaffen durch ihre Arbeit nachhaltige Werte.
Eine wachsende Zahl von Golden Agern nutzt diese Phase, um persönliche Träume zu verwirklichen, die in jüngeren Jahren vielleicht nicht realisierbar waren. Einige schreiben Bücher, andere lernen eine neue Sprache oder nehmen an künstlerischen Kursen teil. Ferner engagieren sich viele in sozialen oder ökologischen Initiativen, beispielsweise im Umweltschutz oder in der Unterstützung von benachteiligten Gruppen. Diese Aktivitäten sind nicht nur bereichernd für die Golden Ager selbst, sondern setzen auch wichtige gesellschaftliche Impulse. Sie zeigen, dass Alter nicht mit Relevanzverlust gleichzusetzen ist, sondern eine Zeit des persönlichen und gesellschaftlichen Wachstums sein kann.
Auch in kulturellen und kreativen Bereichen sind Golden Ager zunehmend sichtbar. Viele entdecken in dieser Lebensphase ihre Liebe zur Kunst, sei es durch Malerei, Musik oder Theater. Diese Ausdrucksformen bieten ihnen nicht nur eine Möglichkeit zur Selbstverwirklichung, sondern auch zur Verbindung mit anderen. Veranstaltungen, bei denen ältere Menschen ihre Talente präsentieren, inspirieren jüngere Generationen und tragen zu einem positiven Bild des Alterns bei.
Ebenso spielt die Familie eine zentrale Rolle für Golden Ager. Sie sind oft wichtige Bezugspersonen für ihre Enkelkinder und unterstützen die jüngeren Generationen mit ihrer Weisheit und Geduld. Gleichzeitig nutzen sie diese Zeit, um ihre Lebensgeschichte weiterzugeben und ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen. Diese Verbindungen stärken nicht nur den familiären Zusammenhalt, sondern fördern auch ein generationsübergreifendes Verständnis.
Golden Ager sind ein lebendiges Beispiel dafür, dass das Leben mit über 75 Jahren keineswegs endet. Ihre Aktivitäten, ihr Engagement und ihre Haltung gegenüber dem Alter machen sie zu einer wertvollen und inspirierenden Kraft in unserer Gesellschaft. Sie zeigen, dass es nie zu spät ist, Träume zu verwirklichen oder einen positiven Einfluss auf die Welt zu haben.
Die Bedeutung der Best Ager für den Arbeitsmarkt
Die Lösung für den Fachkräftemangel?
Der Arbeitsmarkt verändert sich drastisch. Während jüngere Generationen oft von wechselnden Arbeitgeber:innen und kurzen Karriereschritten geprägt sind, können Best Ager mit Stabilität, Erfahrung und Zuverlässigkeit punkten. Viele Unternehmen beginnen, den Wert dieser Generation zu erkennen, doch es gibt noch Hürden.
„Es ist absurd, dass wir auf eine Generation verzichten, die so viel Potenzial mitbringt“, sagte Christiane im Podcast. „Mein Vater ist mit 82 Jahren noch aktiv, kreativ und bringt täglich neue Ideen ein.“
Altersgerechte Arbeitsplätze
Um Best Ager besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren, sind altersgerechte Arbeitsplätze von zentraler Bedeutung. Diese sollten nicht nur auf die physischen Bedürfnisse abgestimmt sein, sondern auch die mentale und emotionale Gesundheit berücksichtigen. Die Anpassung der Arbeitsumgebung und der Arbeitsbedingungen kann entscheidend dazu beitragen, dass ältere Mitarbeiter:innen weiterhin produktiv und engagiert bleiben.
- Flexibilität: Flexible Arbeitszeitmodelle wie Teilzeit, Jobsharing oder Homeoffice bieten den Best Agern die Möglichkeit, ihre beruflichen Aufgaben mit persönlichen Interessen oder familiären Verpflichtungen zu vereinbaren.
- Ergonomie: Altersgerechte Arbeitsplätze sollten mit rückenfreundlichen Möbeln, höhenverstellbaren Schreibtischen und ausreichend Beleuchtung ausgestattet sein. Diese Maßnahmen fördern nicht nur die Produktivität, sondern beugen auch gesundheitlichen Beschwerden vor.
- Weiterbildung: Schulungen zu neuen Technologien und digitalen Tools sind essenziell, um Best Ager in einer zunehmend digitalen Arbeitswelt einzubinden. Viele Best Ager sind bereit, Neues zu lernen, wenn sie die nötige Unterstützung erhalten.
Zitat:
„Ältere Mitarbeiter bringen nicht nur Erfahrung, sondern auch eine enorme Lernbereitschaft mit. Sie sind oft motivierter als jüngere Kolleg:innen, weil sie wissen, dass sie gebraucht werden“, erklärte Patrick Boos im Podcast.
Wissenstransfer durch Best Ager
Ein einzigartiger Vorteil der Best Ager ist ihre Fähigkeit, Wissen und Erfahrung weiterzugeben. Viele Unternehmen setzen bereits auf Mentoring-Programme, bei denen ältere Mitarbeiter:innen ihr Know-how an jüngere Generationen weitergeben. Dieser Wissenstransfer stärkt nicht nur das Team, sondern hilft auch, generationsübergreifende Brücken zu bauen.
Ein weiteres Modell ist die Einführung von „Reverse Mentoring“. Hierbei profitieren auch Best Ager von den Fähigkeiten und dem technischen Wissen jüngerer Mitarbeiter:innen, insbesondere im Bereich der digitalen Technologien. Diese gegenseitige Unterstützung schafft eine produktive und respektvolle Arbeitskultur.
Best Ager als Konsument:innen: Ein Markt mit enormem Potenzial
Wieso sind Best Ager so interessant?
Best Ager gehören zu den kaufkräftigsten Zielgruppen weltweit. Sie verfügen nicht nur über ein hohes Einkommen, sondern auch über Ersparnisse, die sie gezielt in ihre Lebensqualität investieren. Diese Generation ist anspruchsvoll, qualitätsbewusst und erwartet von Unternehmen, dass Produkte und Dienstleistungen ihren Bedürfnissen gerecht werden. Doch wie genau unterscheiden sich die Konsumgewohnheiten der Best Ager von jüngeren Zielgruppen?
- Langlebigkeit und Nachhaltigkeit: Best Ager bevorzugen Produkte, die hochwertig und langlebig sind. Gleichzeitig legen sie zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Produktion.
- Individuelle Ansprache: Die Ansprache dieser Zielgruppe erfordert Authentizität und Respekt. Werbung sollte realistische Bilder von Menschen über 50 zeigen, die aktiv, selbstbewusst und vielfältig sind.
- Zeit und Inspiration: Best Ager schätzen es, wenn sie Zeit haben, sich inspirieren zu lassen. Patrick Boos berichtete: „Eine Kundin erzählte, dass sie den Katalog nicht missen möchte. Sie blättert darin bei einer Tasse Kaffee und findet Inspiration. Danach bestellt sie online. Diese Kombination aus analoger und digitaler Welt spricht diese Zielgruppe perfekt an.“
Typische Best Ager Produkte
Die Produktpalette, die für Best Ager attraktiv ist, ist äußerst vielfältig und reicht von Gesundheitsprodukten über Reisen bis hin zu Mode und Technologie. Hier sind einige Beispiele:
- Gesundheit und Fitness: Gesundheitsbewusste Produkte wie E-Bikes, Fitness-Apps, Yoga-Zubehör oder Nahrungsergänzungsmittel sind äußerst beliebt. Best Ager investieren in ihre Gesundheit, weil sie aktiv bleiben wollen.
- Reisen: Ob Kreuzfahrten, Kulturreisen oder Abenteuerurlaube – Reisen spielt eine zentrale Rolle im Leben vieler Best Ager. Sie suchen nach Erlebnissen, die sowohl entspannend als auch inspirierend sind.
- Mode: Zeitlose Eleganz, Komfort und Nachhaltigkeit sind die Hauptkriterien beim Einkauf von Kleidung.
- Technologie: Smart-Home-Lösungen, benutzerfreundliche Smartphones und Apps, die den Alltag erleichtern, sind gefragte Produkte.
Ein weiteres interessantes Segment sind Bildungsangebote. Viele Best Ager nutzen ihre freie Zeit, um neue Sprachen zu lernen, an Online-Kursen teilzunehmen oder kreative Hobbys wie Malen, Schreiben oder Kochen auszubauen.
Warum Service so wichtig ist
Best Ager legen großen Wert auf exzellenten Kundenservice. Sie schätzen persönliche Beratung und erwarten, dass Unternehmen ihre Anliegen ernst nehmen. Dies spiegelt sich auch in den Erwartungen an digitale Plattformen wider: Websites und Apps müssen intuitiv und leicht zu bedienen sein, damit sich diese Zielgruppe wohlfühlt.
Inspiration durch Role Models: Best Ager, die begeistern
Die Werbebranche hat erkannt, dass die Generation 50plus eine Schlüsselrolle spielt, wenn es darum geht, Markenwerte wie Authentizität, Lebensfreude und Selbstbewusstsein zu transportieren. Best Ager Models verkörpern diese Werte auf eine einzigartige Weise und zeigen, dass Schönheit, Ausstrahlung und Erfolg keine Altersgrenzen kennen. Sie brechen mit veralteten Klischees und inspirieren nicht nur ihre eigene Generation, sondern auch jüngere Zielgruppen. Gerade in Deutschland gibt es viele herausragende Persönlichkeiten, die diese Eigenschaften vorbildlich verkörpern.
Birgit Schrowange ist ein beeindruckendes Beispiel für ein deutsches Best Ager Model. Die langjährige Moderatorin und Persönlichkeit des öffentlichen Lebens hat durch ihre Entscheidung, ihre natürlichen grauen Haare zu tragen, ein starkes Zeichen für Authentizität und Akzeptanz gesetzt. Ihre Kampagnen, darunter für Hautpflegeprodukte und Lifestyle-Marken, zielen darauf ab, das Bild von Schönheit und Erfolg im Alter zu normalisieren. Sie zeigt, dass das Alter nicht mit dem Verlust von Attraktivität gleichzusetzen ist, sondern vielmehr eine neue Dimension von Persönlichkeit und Ausstrahlung, öffentlich bekanntes Gesicht ist Iris Berben, die seit Jahrzehnten als Schauspielerin und gesellschaftliche Akteurin aktiv ist. Sie steht für zeitlose Eleganz und professionelle Vielseitigkeit. Berben engagiert sich nicht nur in der Film- und Fernsehwelt, sondern nutzt ihre Bekanntheit, um Themen wie Bildung und Kulturförderung zu unterstützen. Sie ist auch das Gesicht für Luxus- und Kosmetikmarken, die sich an die reife Zielgruppe wenden. Ihre Kampagnen sind ein Beispiel dafür, wie Best Ager Models als Botschafterinnen für Stil und Persönlichkeit fungieren .
Auch Dagmar Berghoff weibliche Sprecherin der Tagesschau, bleibt ein Vorbild für Beständigkeit und. Nach ihrer Karriere als Nachrichtensprecherin ist sie weiterhin ein bekanntes Gesicht in der Öffentlichkeit und steht für Kampagnen, die Werte wie Authentizität, Stärke und Zuverlässigkeit betonen. Ihre Ausstrahlung und ihre Fähigkeit, generationsübergreifend zu inspirieren, machen sie zu einer wichtigen Stimme in der deutschen Medienlandschaft .
Diese Beispiele zeigen, dass die Werbebranche zunehmend auf Vorbilder setzt, die nicht nur durch ihr Aussehen, sondern auch durch ihre Lebenserfahrung und Persönlichkeit überzeugen. „Das Bild einer attraktiven Frau über 50 hat sich gewandelt“, erklärt Patrick Boos. „Es geht nicht mehr nur um das Äußere, sondern um die Persönlichkeit, die durchscheint.“ Kampagnen mit Best Ager Models betonen deshalb oft die individuellen Geschichten und Werte der Protagonist:innen, was ihnen eine authentische und glaubwürdige Wirkung verleiht.
Die Rolle der Best Ager Models geht jedoch über die Werbung hinaus. Viele von ihnen engagieren sich auch gesellschaftlich und setzen sich für wichtige Themen wie Umwelt, Bildung oder soziale Gerechtigkeit ein. Dadurch inspirieren sie nicht nur ihre eigene Generation, sondern tragen auch zu einem gesellschaftlichen Wandel bei. Sie zeigen, dass das Alter keine Einschränkung, sondern eine Chance ist, sich selbst neu zu erfinden und andere durch ihre Haltung zu inspirieren.
Faktencheck: Wieso viele Annahmen über Best Ager überholt sind
Die Realität zeigt deutlich, dass viele gängige Klischees über Best Ager längst nicht mehr der Wahrheit entsprechen. Im Gegenteil: Diese Generation bricht mit alten Vorstellungen und definiert das Altern auf ihre eigene, einzigartige Weise. Sie sind nicht nur aktiv, sondern auch anpassungsfähig und zukunftsorientiert. Best Ager setzen Trends, gestalten die Gesellschaft mit und nutzen die Möglichkeiten, die das moderne Leben ihnen bietet. Hier sind die häufigsten Mythen über Best Ager – und die entsprechenden Fakten, die sie widerlegen:
Mythos: Best Ager sind technikscheu.
Fakt: Best Ager nutzen digitale Technologien aktiv. Sie sind auf sozialen Medien wie Facebook, Instagram oder sogar TikTok präsent, kaufen regelmäßig online ein und interessieren sich für moderne Technologien wie Smart-Home-Lösungen oder Fitness-Tracker. Laut einer Studie von Statista haben 68 % der Menschen über 50 in Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten online eingekauft, und die Zahl steigt weiter.
Überdies sind viele Best Ager auch in digitalen Communities aktiv und nutzen Online-Plattformen, um sich weiterzubilden oder mit anderen auszutauschen. Beliebte Angebote wie Volkshochschulkurse oder Online-Lernplattformen wie Udemy oder Coursera werden von dieser Zielgruppe rege genutzt. Das Klischee der technikscheuen älteren Generation wird damit klar widerlegt.
Mythos: Best Ager sind konsumfaul.
Fakt: Best Ager gehören zu den kaufkräftigsten Zielgruppen überhaupt. Sie investieren in Qualität, Nachhaltigkeit und Produkte, die ihnen echten Mehrwert bieten. Statt sich von kurzfristigen Trends leiten zu lassen, treffen sie bewusste und durchdachte Konsumentscheidungen. Dies zeigt sich besonders in den Bereichen Gesundheit, Reisen und nachhaltige Mode.
Ein Beispiel: Viele Best Ager kaufen gezielt in Bioläden oder investieren in langlebige und umweltfreundliche Produkte wie E-Bikes oder nachhaltige Kleidung. Zudem sind sie bereit, für Dienstleistungen wie Fitnessstudios, Personal Trainer oder maßgeschneiderte Reiseangebote mehr Geld auszugeben, wenn diese ihren Bedürfnissen entsprechen. Diese Generation setzt klare Prioritäten und nutzt ihre finanzielle Stabilität, um bewusst in Lebensqualität zu investieren.
Mythos: Best Ager ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück.
Fakt: Best Ager sind im Gegenteil äußerst sozial aktiv. Viele engagieren sich ehrenamtlich in Vereinen, Stiftungen oder sozialen Projekten. Laut einer Umfrage des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung leisten Menschen über 60 in Deutschland mehr als 1,5 Milliarden Stunden ehrenamtliche Arbeit pro Jahr – ein enormer Beitrag zur Gesellschaft.
Überdies sind Best Ager oft in Netzwerken aktiv, die speziell auf ihre Interessen ausgerichtet sind, wie Wandergruppen, Kochkurse oder Buchclubs. Sie gründen neue soziale Verbindungen und stärken bestehende Beziehungen. Besonders erwähnenswert ist, dass viele von ihnen die Rolle von Mentoren übernehmen, sowohl im familiären Kontext als auch im beruflichen Umfeld. Sie sind eine Brücke zwischen den Generationen und fördern den Austausch von Wissen und Werten.
Mythos: Best Ager meiden Abenteuer und Veränderungen.
Fakt: Viele Best Ager nutzen diese Lebensphase gezielt, um neue Herausforderungen zu suchen und Abenteuer zu erleben. Ob es sich um Fernreisen, neue Hobbys oder berufliche Neuanfänge handelt – diese Generation zeigt eine bemerkenswerte Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln und über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.
Beispiele dafür sind Menschen über 50, die sich für ein Studium einschreiben, eine neue Sprache lernen oder sogar ein eigenes Unternehmen gründen. Best Ager definieren das Konzept von „Abenteuerlust“ auf ihre Weise und zeigen, dass Neugier und Veränderungsbereitschaft keine Altersgrenze kennen.
„Die Kundin wird digitaler – schneller, als viele denken“, bemerkte Patrick Boos. „Es geht nicht um Rückzug, sondern um Engagement.“
Fazit: Die besten Jahre beginnen jetzt: Best Ager – Die Generation, die das Altern neu erfindet
Es gibt eine Generation, die das Altern vollkommen neu denkt und dabei still und selbstbewusst einen gesellschaftlichen Wandel vollzieht: die Best Ager. Sie beweisen, dass das Leben nach 50 nicht weniger intensiv ist – sondern auf seine Weise sogar erfüllender. Es ist nicht mehr die Zeit, die man „absitzt“, sondern die, die man bewusst gestaltet. Diese Menschen haben sich entschieden, das Beste aus ihrer Erfahrung und ihrem neu gewonnenen Freiraum zu machen.
Best Ager leben eine Haltung vor, die nichts mit Verzicht oder Rückzug zu tun hat. Sie engagieren sich, starten Projekte, nehmen sich Zeit für das, was sie wirklich interessiert, und scheuen dabei auch Veränderungen nicht. Was diese Generation besonders macht, ist ihr Mut, das Alter nicht als Hindernis zu sehen, sondern als eine Phase, in der sich neue Chancen auftun – sei es im Beruf, in sozialen Beziehungen oder in persönlichen Herzensangelegenheiten.
Und während sie ihre eigenen Wege gehen, schaffen sie Vorbilder: für jüngere Generationen, die lernen können, dass das Leben nicht mit einem bestimmten Alter „fertig“ ist, und für Gleichaltrige, die sehen, dass es nie zu spät ist, neue Horizonte zu entdecken. Die besten Jahre beginnen genau jetzt – mit einer Generation, die zeigt, wie erfüllend und kreativ das Leben sein kann, wenn man es aktiv und bewusst gestaltet.
„Die besten Jahre beginnen jetzt“, sagt Patrick Boos. Diese Generation beweist: Alter ist keine Grenze, sondern eine Chance. Sie gestalten nicht nur ihre eigene Lebensphase, sondern setzen Maßstäbe für kommende Generationen.
Bertram Kasper ist Podcaster, Blogger, Autor, Speaker, Altersstratege und wird gerne als Visionär in Sachen Älterwerden bezeichnet. Ihm ist es ein Anliegen, mit seinem Podcast, seinem Magazin und mit seinen Vorträgen einen differenzierten Blick auf das Älterwerden zu werfen.
Hier auf seiner Internetseite können Sie seinen Podcast hören, in seinem Magazin lesen und ihn für Vorträge buchen.