06421163565

Heute möchte ich über das weltweit bekannteste und wissenschaftlich fundierteste Persönlichkeitsmodell der Big Five sprechen und wie sich die Persönlichkeit im Alter entwickelt bzw. vielleicht verändert. 

Dazu habe ich die Persönlichkeitsforscherin Frau Prof. Eva Asselmann von der Pottsdamer Health and Medical Universität eingeladen. 

Herzlich willkommen, Frau Asselmann. 

Sie haben das Buch „Woran wir wachsen – Welche Lebensereignisse unsere Persönlichkeit prägen und was uns wirklich weiterbringt“ geschrieben. Dies habe ich im Herbsturlaub mit Begeisterung gelesen. Und wahrscheinlich wundert es unsere Zuhörerinnen und Zuhörer nicht, dass die Persönlichkeit beim Älterwerden eine Rolle spielt. So gibt es z.B. einen Einfluss darauf, ob es mir leichter oder schwieriger fällt, mit dem Älterwerden umzugehen oder wie gut ich in der Lage bin, mich an altersbedingte Veränderungen anzupassen bzw. dafür Wege des Umgangs zu finden.

Persönlichkeit im Alter – darüber haben wir im Einzelnen gesprochen:

Was ist Persönlichkeit überhaupt und wie entsteht sie ganz generell? 

Das Modell der Big Five besteht aus fünf zentralen Persönlichkeitsmerkmalen. Dazu gehören die Offenheit für neue Erfahrungen, die Gewissenhaftigkeit, die Extraversion, die Verträglichkeit und der Neurotizismus auch emotionale Stabilität oder Instabilität genannt. Wären Sie so freundlich, unseren Hörer:innen einmal zu erläutern, was es mit diesen Merkmalen auf sich hat? 

Jetzt heißt ja mein Podcast „gelassen älter werden“ und tatsächlich schreiben Sie in Ihrem Buch, dass viele Erwachsene im mittleren und höheren Alter verträglicher und emotional stabiler werden und die Gewissenhaftigkeit eher abnimmt. Also eigentlich relativ gute Voraussetzungen, die Herausforderungen zu meistern, oder? Die Offenheit nimmt ebenfalls ab, was ein Handicap darstellen könnten. Würden Sie uns diese Zusammenhänge genauer erläutern und wie entwickelt sich Persönlichkeit im Alter?

Und dann sprechen Sie bezogen auf unser Leben von der Kontrollüberzeugung und der Nährung unseres Selbstwertgefühls. Der Peak für beides ist bei etwa 60 Jahren, danach nehmen diese Werte ab. Mit welchen Auswirkungen geschieht dies und gibt es dafür beim Älterwerden eine Kompensationsmöglichkeit. 

„Die Kunst (nicht nur) im hohen Alter besteht darin, das Unvermeidliche zu akzeptieren und im besten Fall sogar zu kompensieren“ ist ein Zitat von Ihnen. In diesem Zusammenhang erwähnen Sie die sozioemotionale Selektivitätstheorie (ein wichtiger Schritt zur Persönlichkeit im Alter) von der amerikanischen Entwicklungspsychologin Laura Carstensen. Was hat es damit auf sich und wie hilft die Anpassung der eigenen Werte und Ziele beim Älterwerden. Welche Persönlichkeitseigenschaften sind dafür hilfreich und welche anderen Hinweise gibt es dazu? Vielleicht auch gerade vor dem Hintergrund möglicher Erkrankungen oder auch Verlust von wichtigen Menschen. 

An einer Stelle empfehlen Sie, die eigene Grabrede zu schreiben? Welchen Effekt kann diese Übung im Kontext des Älterwerdens haben? 

Und dann sagt uns die Forschung, dass eher gewissenhafte Menschen länger leben. Woran liegt das genau? 

Was würden Sie sich vor dem Hintergrund Ihrer Profession als Persönlichkeitsforscherin wünschen, wenn es darum geht in unserer immer langlebigeren Gesellschaft eine Kultur des pro Aging zu etablieren? 

Homepage von Eva Asselmann

Und wie angekündigt: Podcast zum Lebensteppich