01752600238

Gelassen durch stürmische Zeiten: Wie wir in Krisen unsere Balance bewahren

Inhaltsverzeichnis

  1. Der Moment der Erschütterung
  2. Die Macht der „Redekur“
  3. Unser evolutionäres Erbe verstehen
  4. Der Unterschied zwischen Werten und Wünschen
  5. Praktische Wege zur Gelassenheit
  6. Fazit: Die Weisheit der Realitätsakzeptanz

In einer Zeit, die von globalen Krisen und gesellschaftlichen Umbrüchen geprägt ist, stellt sich die Frage: Wie bleiben wir gelassen, wenn die Welt um uns herum ins Wanken gerät? Ein tiefgehendes Gespräch mit der Publizistin Tamara Dietl gibt uns wertvolle Einblicke in die Kunst der inneren Balance.

Der Moment der Erschütterung

Manchmal trifft uns eine Nachricht wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Wir spüren eine körperliche Starre, einen Moment des Schocks. „Ich habe richtig gespürt, wie sich mein Körper anspannt“, beschreibt Bertram Kasper seine erste Reaktion auf eine erschütternde Nachricht. Diese ehrliche Beschreibung zeigt: Auch Menschen, die sich professionell mit Gelassenheit beschäftigen, kennen solche Momente der Erschütterung.

Die Macht der „Redekur“

Eine der wirksamsten Strategien in Krisenzeiten ist erstaunlich einfach: das Gespräch. Nicht umsonst nannte man die Psychotherapie früher „Redekur“. Das bewusste Gespräch mit anderen Menschen kann wie ein Auflösungsprozess wirken – gleich einer Brausetablette im Wasser beginnt sich die innere Starre zu lösen.

Wichtig dabei ist die bewusste Entscheidung: Wollen wir das Gespräch nutzen, um uns weiter in die Krise hineinzusteigern, oder um Wege aus ihr heraus zu finden?

Unser evolutionäres Erbe verstehen

Dass wir zunächst auf Krisen mit Sorge und Anspannung reagieren, ist tief in uns verankert. Der sogenannte „Negativity Bias“ unseres Gehirns – eine evolutionär bedingte Tendenz, Gefahren besonders stark wahrzunehmen – war einst überlebenswichtig. Heute kann er uns jedoch in eine Negativspirale führen.

Der Unterschied zwischen Werten und Wünschen

Eine besonders kraftvolle Erkenntnis aus dem Gespräch mit Tamara Dietl ist die Unterscheidung zwischen Werten und Wünschen. Während sich unsere Wünsche in Krisenzeiten oft nicht erfüllen, können wir an unseren Werten festhalten. Wie Tamara es ausdrückt: „Ich lasse mir meine Werte der Menschlichkeit, des Humanismus und der Gerechtigkeit gerade jetzt erst recht nicht kaputt machen.“

Praktische Wege zur Gelassenheit

Hier sind drei erprobte Strategien für mehr Gelassenheit in Krisenzeiten:

  1. Fantasie durch Information ersetzen
    • Suchen Sie nach verlässlichen, ausgewogenen Informationsquellen
    • Nutzen Sie konstruktiven Journalismus
    • Vermeiden Sie Katastrophen-Szenarien
  2. Den eigenen Möglichkeitsraum erkunden
    • Fragen Sie sich: Was liegt in meinem Einflussbereich?
    • Setzen Sie sich für positive Veränderungen in Ihrem direkten Umfeld ein
    • Bleiben Sie handlungsfähig im Kleinen
  3. Multivalenz kultivieren
    • Erkennen Sie die verschiedenen Stimmen in sich
    • Lassen Sie unterschiedliche Perspektiven zu
    • Üben Sie sich in Realitätsakzeptanz

Fazit: Die Weisheit der Realitätsakzeptanz

Das berühmte Gelassenheitsgebet fasst es perfekt zusammen: „Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Oder wie Karl Valentin es auf seine unnachahmliche Weise ausdrückte: „Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.“

Was hilft Ihnen, in Krisenzeiten gelassen zu bleiben? Teilen Sie Ihre Erfahrungen in den Kommentaren – denn gemeinsam können wir voneinander lernen und wachsen.

Zitate:
„Ich lasse mir meine Werte der Menschlichkeit, des Humanismus und der Gerechtigkeit gerade jetzt erst recht nicht kaputt machen.“ – Tamara Dietl

Zum Weiterlesen:

  • Tamara Dietl „Die Kraft liegt in mir“
  • Perspective Daily – Plattform für konstruktiven Journalismus
  • Das Gelassenheitsgebet
  • Karl Valentins Version: „Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.“