Heute spreche ich mit Prof. Dr. Meinolf Peters über ein eher unbeachtetes und wahrscheinlich mit Vorurteilen belastetes Thema. „Therapie im Alter – allein oder zu zweit auf der Couch“.
Herzlich willkommen, Prof. Peters.
Sie beschäftigen sich seit vielen Jahren mit dem Thema „Therapie im Alter“ und sind Mitherausgeber der Zeitschrift „Psychotherapie im Alter“ und Geschäftsführer des Instituts für Alterspsychotherapie und Angewandte Gerontologie.
Ein breites Feld mit vielen unterschiedlichen Einflugschneisen. In unserem Gespräch würde ich gerne den Schwerpunkt auf Therapie bzw. Paartherapie im Alter legen.
Unsere Gesellschaft wird mehr und mehr zu einer langlebigen Gesellschaft. Somit gibt es immer mehr ältere Menschen, Beziehungen dauern länger bzw. werden auch mit über 60 Jahren noch einmal neu bewertet, sodass die Trennungszahlen langsam doch kontinuierlich zunehmen.
Da stellt sich die Frage: Kann Therapie oder Paartherapie im Alter helfen, auch beziehungserhaltende Wege zu gehen. Oder anders gefragt, woran lassen sich stabile Beziehungen auch in der dritten Lebensphase erkennen, was sind die Wirkfaktoren, die sich als beziehungsstabilisierend erweisen?
Ein paar Zahlen zur Therapie im Alter
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation leiden ca. 15 % der Menschen über 60 Jahren an psychischen Erkrankungen.
Häufig sind die Depressionen oder Angstzustände.
Wird jemand pflegebedürftig steigt das Erkrankungsrisiko sogar auf 25 – 35 %
Auch der Verlust sozialer Bezugspersonen hat einen großen Einfluss.
Und welche anderen Themen finden ihren Rahmen in der Therapie mit älteren Menschen? Und es soll ganz praktisch werden: Wie finde ich einen guten Therapeuten und wer übernimmt die Kosten?
Darüber haben wir im Einzelnen im Zusammenhang mit Therapie im Alter gesprochen:
Wenn ich das sagen darf, Sie sind 1952 geboren und damit im 71-stgen Lebensjahr. Wie hat sich ihr Blick auf das Thema „Therapie im Alter“ mit dem eigenen Älterwerden verändert?
Und wann spricht die Medizin oder die Psychologie überhaupt von Therapie im Alter? Wozu und wieso könnte sich ein Mensch mit 65, 70 oder älter noch in Therapie begeben?
Gibt es Zahlen, wie viele Menschen über 60 Jahren eine Therapie in Anspruch nehmen bzw. bräuchten?
Was sind die häufigsten psychischen Erkrankungen im Alter, die eine therapeutische Behandlung notwendig werden lassen können?
Was kann ich tun, wenn ich an mir selbst Veränderungen wahrnehme oder mir mein soziales Umfeld Rückmeldungen zu meinen Verhalten, z.B. äußeren und inneren Rückzug, gibt?
Wie finde ich eine gute Therapeutin oder einen guten Therapeuten und wer übernimmt die Kosten?
Wodurch sind mögliche Therapeuten auf Therapie im Alter qualifiziert? Bedarf es überhaupt einer besonderen Qualifizierung?
Wie kann ich mir als ältere Mensch eine Therapie im Alter vorstellen? Wie läuft eine Therapie ab?
Wie zeigt sich eine Wirksamkeit?
Gibt es vielleicht ein besonders eindrückliches Beispiel, das Sie unseren Hörerinnen und Hörer erzählen können?
Kommen wir zur Paartherapie: Gehen Menschen im Alter als Paar zu Ihnen in die Praxis?
Welche Themen begegnen Ihnen dabei und welche Ziele verbinden ältere Paare mit der Therapie?
Aus Ihrer langjährigen Erfahrung heraus: Was würden Sie sagen, sind die zentralen Voraussetzungen für immer länger dauernde Beziehungen? Welche Aspekte würden Sie als beziehungserhaltend beschreiben?
Was empfehlen Sie älteren Paaren, wenn einer oder beide Partner merken, dass sich z.B. durch den Beginn der Rente Dynamiken auf der Paarebene verändern?
Und gibt es in diesem Zusammenhang ein Beispiel, dass Sie schildern könnten?
Wenn wir langsam zum Ende kommen. Was würden Sie sagen, sind die gesellschaftlichen Herausforderungen rund um das Älterwerden und was ist Ihre Vision einer Gesellschaft mit einer Kultur des Pro Agings?
Hier erreichen Sie Prof. Dr. Peters: